Die kirchliche Trauung im Detail …
Kurz und Knapp …
Die Trauung in der Kirche ist unabhängig von der Konfession die Art, sich vor Gott dazu zu bekennen, dass man einander bis zum Tod Treue gelobt. In der Regel ist diese Trauung mit dem jeweiligen Liturgischen Inhalten aufgebaut und sie mit Musik zu verschönern, gibt dem Ganzen dann eine besondere Note. Die gröbsten Details einer kirchlichen Trauung sind folgende:
Dauer am Trautag: Ø 35-90 min., je nach Liturgischem Ablauf
Musik erlaubt?: Ja, jedoch nur nach Rücksprache mit den von der Kirche Verantwortlichen, dies kann der Pfarrer, aber auch ein Kantor sein.
Ø Anzahl an Liedern: 1-8 , das ist zum einen von dem Liturgischen Ablauf abhängig und zum anderen davon, ob auch christliche Lieder mit der Gemeinde gesungen werden sollen.
Ablauf:
- Einzug in die Kirche
- Begrüßung
- Trauzeremonie (… die eine … wichtige !! lebensnotwendige !! Frage: Willst du ?? )
- Segen
- Unterzeichnen der Trau-Dokumente durch das Brautpaar & evtl. Trauzeugen
- Verabschiedung
- Auszug
Musik bei der Trauung bzw. Eheschliessung in der Kirche …
Je nach Kirche / Konfession und Liturgischem Ablauf ist es mehrmals möglich, bei der kirchlichen Trauung Lieder mit einzubinden. An welchen Stellen es für gewöhnlich möglich ist, zeige ich euch hier bzw. weiter unten getrennt nach Konfession. Des weiteren erfahrt ihr zusätzliche Informationen, was in diesen Abschnitten der Trauung alles sonst so “in der Regel” passiert.
Der Abschnitt am Ende dieser Seite (Das Gespräch mit dem Pfarrer) solltet ihr euch aber vorsichtshalber einfach mal durchlesen. Hier erfahrt ihr welche “Differenzen” zwischen Pfarrer/in und Brautpaar öfter auftreten und wie man diese eventuell beseitigen kann.
Die katholische Trauung …
Man unterscheidet bei der katholischen Trauung zwischen Wortgottesdienst (wenn einer der Brautleute nicht katholisch/gläubig ist) und Eucharistiefeier. Abschnitte, die in Klammern gesetzt sind, kommen daher nur bei einer rein katholischen Trauung mit Eucharestiefeier vor. An den Stellen, wo ihr ein kleines Notenzeichen findet, ist “in der Regel” ein Musik bzw. Liedbeitrag möglich. Im Detail ist das jedoch auf jeden Fall mit dem Pfarrer zu besprechen.
Nun zum theoretischen Ablauf einer katholischen Trauzeremonie …
Begrüßung:
Begrüßung des Brautpaares am Eingang der Kirche möglich
Einzug in die Gemeinde
Begrüßung, Liturgische Eröffnung der gottesdienstlichen Feier
Einführung in die Feier, durch den Priester (Diakon)
(Kyrie) gesprochen / gesungen / Lied
(Gloria) gesungen / Lied
Eröffnungsgebet durch Priester (Diakon)
Wortgottesdienst:
Lesung, Text aus dem Alten oder dem Neuen Testament
Zwischengesang, Lied, Psalm, Stille
[hier wäre Musik möglich]
Evangelium, Priester (Diakon)
Predigt, Priester (Diakon)
Eheschließung:
Traufrage, Priester (Diakon), Brautpaar
Segnung der Ringe, Priester (Diakon)
Abgabe der Eheerklärung, Priester (Diakon), Brautpaar
Bestätigung der Vermählung, Priester (Diakon)
(Lied) Musikstück / Gesang
Segensgebet, Priester (Diakon)
Fürbitten, Priester (Diakon) Verwandte, Freunde, sonstige
(Vater-unser-Gebet), nur bei Wortgottesdiensten
Eucharistiefeier:
Gabenbereitung, Instrumentalstück / Lied / Stille
Gabengebet, Priester (Diakon)
Präfation, Priester (Diakon)
Sanctus, gesprochen/ Lied/Gesang
Hochgebet, mit Einsetzungsworten Priester
Vater-unser, gesprochen / gesungen
Friedensgebet /gruß, Priester ggf. Lied
Agnus dei, gesprochen / gesungen / Lied
Kommunion, ggf. Musikstück während der Kommunion
(Besinnung, Dank, Betrachtung) Textvorschlag möglich
Gebet / Danksagung, Priester (ggf.: Wort des Dankes an die Gemeinde)
Abschluss:
Unterzeichnung der Trau-Dokumente, Trauzeugen und Priester (Diakon)
Segnung und Entlassung, Priester (Diakon)
Schlusslied /Auszug, Lied / Musik
Die evangelische Trauung …
Eröffnung:
Feierlicher Einzug in die Kirche
Begrüßung:
Lied
Eingangsvotum
Eingangsgebet oder Psalmgebet
Lied
Verkündigung, Bekenntnis, Segnung:
Lesungen aus der Bibel
Lied
Trauung:
Trautext und Predigt
Lied
Lesungen aus der Bibel zum Thema Ehe
Traubekenntnis
Ringtausch
Segen:
Segnung des Brautpaares
Lied
Abendmahl
Segnung
Fürbittengebet
Vaterunser
Segen
Auszug aus der Kirche:
Das Gespräch mit dem Pfarrer …
Man hört ja Vieles … der Pfarrer hat dies nicht erlaubt … die Pfarrerin hat jenes nicht erlaubt … und ich muss das leider so auch vereinzelt bestätigen. Aber genau das ist auch der Grund, warum ich euch Brautleuten zu diesem Thema einige Informationen zukommen lasse.
Eigentlich (das ist zumindest meine Ansicht) muss ein Brautpaar den Tag so gestalten können, wie es sich diesen Tag vorstellt. Doch das funktioniert leider nicht immer. Sicher ist: Ich tue alles, was in unserer Macht steht, um Euch dabei zu unterstützen.
Was also ist wichtig bei dem ersten und vielleicht auch beim zweiten Gespräch? Ganz genau kann ich das zwar nicht wirklich sagen, aber ich kann zumindest das weitergeben, was mir bisher geholfen hat …
Wenn Ihr Euch das erste Mal trefft, dann solltet Ihr …
… dafür sorgen, dass die Person, mit der ihr redet, sich nicht ausgeklammert fühlt. Denn irgendwie wollen sie euch ja einen schönen Tag bereiten. Sie haben vielleicht einfach nur andere Vorstellungen als ihr, also geht nicht gleich mit der Einstellung hin “jetzt muss ich mit dem reden :-(“.
Fragt doch einfach mal: “Wie stellen Sie sich das denn vor?” Und wenn er/sie dann erzählt hat, dann bringt eure Vorschläge in der Form “Wir haben ja auch schon viel überlegt und uns würde unheimlich gut gefallen, wenn …”.
WICHTIG: Am besten begründet ihr auf sanfte Art gleich, warum ihr einen Sänger oder eine Sängerin haben wollt.
- z.B. Weil sie euch sonst Jemand schenkt und ihr wollt die Sängerin lieber selbst aussuchen
- z.B. Weil ihr das wo anders gesehen habt und euch das so toll gefallen hat
- z.B. weil es die Möglichkeit wäre, euer gemeinsames Lied zusammen und mit allen Gästen zu genießen
Wenn ihr der Person das Gefühl gebt, dass ihr eure Trauung so macht, wie ihr es wollt, dann kann es passieren, dass sich diese Person in seiner Eigenschaft als „Leiter“ eingeschränkt oder sogar überfahren fühlt.
Und mal ehrlich … stellt Euch das Ganze mal anders herum vor: Jemand kommt zu euch, will eine Leistung von euch „mieten“, in der ihr Profi seid … und dann macht Derjenige euch Vorschriften … das ist nicht gerade lustig, oder??
Das heißt, wer reingeht mit der Einstellung ” ICH WILL DAS UND DANN MUSS DAS AUCH GEHEN”, hat unter Umständen schon verloren. Also lieber erst mal nett sein … und im schlimmsten Fall könnt ihr immer noch sagen: “Gut, dann eben eine freie Trauung” oder “Wir wechseln die Konfession” oder “Wir wechseln die Örtlichkeit” … Drohen also nur als letztes Mittel !!!!!!
Gebt der leitenden Person das Gefühl, dass sowohl ihr als auch sie aktiv daran beteiligt ist, wie die Trauung gestaltet wird. Äußert eure Wünsche, Träume und Vorstellungen und vor allem haltet zusammen bzw. besprecht euch vorher. Denn wenn ihr in diesem Gespräch nicht „Eins seid“, wann wollt ihr denn damit anfangen ? 😉
Ich kann leider nicht dafür garantieren, dass eine meiner bisherigen Lösungen passend ist, wenn bei euch Probleme auftreten sollten. Aber ich bin immer bemüht, alle Probleme zu lösen.
Sachlich reden ist das Beste, was ihr tun könnt. Damit ihr nun wisst, welche Schwierigkeiten so auftreten, habe ich mal die Beispiele aufgelistet, inklusive der gefundenen oder nicht gefundenen Lösungen. Übrigens: das schlimmste Problem kommt am Schluss…
Der Pfarrer XY hat es nicht gestattet, dass die Lieder in der Wunschreihenfolge gesungen werden …
- “ein nicht so häufiges Problem“ …
Ich habe direkt vor der Trauung mit der verzweifelten Braut gesprochen und ihr mitgeteilt, dass ich als Sängerin die Reihenfolge unabhängig vom Pfarrer so singe wie es besprochen wurde. Zudem bin ich auf den Pfarrer zugegangen und haben ihn 5 Minuten vor der Trauung darauf hingewiesen, dass es der Wunsch des Brautpaares ist und ich somit geschäftlich dazu verpflichtet bin.
Nach kurzem Murren habe ich ihm mitgeteilt, dass er mich entweder aus der Kirche verweisen muss (was 5 Minuten vor der Trauung extrem unwahrscheinlich ist 😉 ) oder dass er dann ohne Pause durchpredigen müsse. (Was wiederum auch unwahrscheinlich ist, denn in so einem Falle würde von Allen bemerkt werden, dass die Lieder, die im Trauheft stehen, fehlen.)
Die Pfarrerin XY hat nicht zugestimmt, bei einer evangelischen Hochzeit das Ave Maria zu singen …
- “ein häufiges Problem“ …
“Warum?”, fragt ihr euch … Tja das liegt daran, dass in dem klassischen Ave Maria ein Satz gesungen wird, den die evangelischen Christen ablehnen. Genau genommen geht es um die Stelle: “Santa Maria, Mater die, Ora pro nobis peccatoribus, nunc et in hora mortis nostrae.”
Das bedeutet in der Übersetzung: „Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes.” Abgelehnt wird diese Stelle mit der Begründung, dass evangelischen Christen niemanden brauchen, der für sie bittet, denn sie können das alleine.
Bei einer rein evangelischen Trauung ist die Argumentation schwieriger als bei einer ökumenischen, denn wenn einer der Partner katholisch ist, liegt ja die Begründung nah … dass man zwar evangelisch heiratet, aber dennoch zu seinem katholischen Glauben steht und da gehört es quasi dazu, das „Ave Maria“ zu singen.
Was aber, wenn beide evangelisch sind? Dann hat man hier noch die Möglichkeit, die katholischen Gäste als Begründung für die Entscheidung aufzuzeigen … vielleicht ist ja die Oma katholisch oder der Onkel.
Der / Die Pfarrerin XY gestattet es nicht, dass ein bestimmter Titel XY gesungen werden darf, weil er zu „weltlich“ ist …
- “ein häufiges Problem”…
Zeigt dem Pfarrer auf, warum ein bestimmtes Lied für euch so wichtig ist. Nehmt zum Traugespräch auch mal den Songtext mit und die Übersetzung (sollte es englisch sein)
Vielleicht habt ihr euch ja bei Lied XY das erste Mal geküsst … oder war das etwa das Lied, bei dem der Heiratsantrag gemacht wurde … oder habt ihr zu diesem Lied vielleicht das erste Mal getanzt?
Zeigt also dem Pfarrer / der Pfarrerin auf, weshalb ein Lied für euch wichtig ist. Wie gesagt, im Zweifel singe ich trotzdem das, was ihr möchtet. Aber besser ist es natürlich, wenn es einstimmig einhergeht.
Der Kantor / Die Kantorin erlaubt es nicht, dass Musik von einem elektrischen Gerät abgespielt wird (keine Kassettenrecorder, keine CDs, keine Lautsprecheranlage) …
- “das bisher schwerwiegendste Problem“ …
Schwerwiegend ist das Problem, weil wir in solch einem Falle nicht allzu viele Lösungen haben und Gerätschaften in die Kirche tragen, ohne dass es jemand mitkriegt, geht einfach nicht.
Kantoren sind im Regelfall studierte Musiker, als Verantwortliche für alles Musikalische in einer Kirche eingesetzt und daher die Personen, die das letzte Wort haben. Das heißt, hier ist die Einstellung eines Pfarrers / einer Pfarrerin nicht immer der Grund für das Ablehnen, sondern die der Kantoren.
Viele Kantoren (Kirchenmusiker) sind dies aus Überzeugung und sie sind der Meinung, dass ein vom Band abgespieltes Lied einfach nicht den Klang bringt, der einer Kirche ebenbürtig ist oder den die hundert Jahre alte Kirchenorgel erzeugen kann. Oder sie sind der Meinung, dass wenn man schon musiziert, dann sollte man dies auch live tun.
Auch hier ist Reden etwas, das helfen kann. Leider gelingt das selten … Daher ist Möglichkeit eins: Ich besorge die Noten zu den Liedern, die Ihr möchtet, senden diese rechtzeitig an den Organisten und der Orgler spielt diese dann. Das passt leider nicht zu jedem Lied und ist daher keine Ideallösung bzw. es ist nur dann die Ideallösung, wenn ihr einen guten Organisten / Organistin habt und ihr zeitgleich auch den Klang einer Orgel als schön empfindet.
Oder ihr bucht einen Pianisten von mir dazu (was leider Mehrkosten verursacht, aber letztendlich zum Ziel führen kann).
Die beste Lösung, die ich hier bisher hatte, war die von Lilly … eine Braut, die den Schneid hatte, wegen dieser Tatsache schnell mal (trotz schon verschickter Einladungen) die Kirche zu wechseln. Und man bedenke, dass dies einiges an Organisation bedeutet. Aber ich finde diese Aktion von Lilly klasse, denn es war der Tag von ihr und ihrem Mann … Also im schlimmsten Fall: „Kirche wechseln!“